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„Nein, das mag ich nicht“! – 10 Tipps für heikle Esser

von | 22.06.2023 | Stories

„Nein, das mag ich nicht“! – 10 Tipps für heikle Esser

Im Kindesalter gibt es drei zentrale Elemente, die eine wichtige Rolle für den Energiehaushalt und die Entwicklung unserer Kinder spielen: ausreichend Schlaf, genügend Bewegung und eine gesunde Ernährung. Werden diese Punkte im Alltag vernachlässigt, kann sich dies schnell auf die psychische und physische Gesundheit unserer Kleinen und in weiterer Folge wieder auf den Schlaf auswirken – ein kleiner Teufelskreislauf also. Viele Eltern verzweifeln täglich, weil ihre Kleinen jegliches gesunde Essen wie Obst oder Gemüse vehement ablehnen und stattdessen Gummibärchen und Schokolade bevorzugen. Hinzu kommen Meinungen von Omas, Opas, Tanten, Onkel oder Freunden, die Angst um das Wohl Eurer Kleinen haben, dass sie ja immer genug essen und warum er oder sie denn so heikel ist. Euer Kind ist auch kein guter Esser und Ihr wisst nicht mehr weiter? Gerne sprechen wir Euch über ein paar Tipps, mit denen Ihr Euren Kids gesundes Essen schmackhaft macht.

Um die gesunde Ernährung kindgerecht erklären und in späterer Folge umsetzen zu können, ist zuerst einmal wichtig überhaupt zu wissen, welche Ernährung für ein Kind von Experten empfohlen wird. Auch wenn es einfacher ist, den Kindern nur das Essen zu geben was sie mögen, tut zu viel Zucker und eine einseitige Ernährung den kleinen Körpern nicht gut. Die falschen Nährstoffe liefern kaum Energie und können sogar das Gegenteil bewirken: Müdigkeit und Antriebslosigkeit sind die Folge, und somit auch zu wenig Freude an der Bewegung und der frischen Luft.

Welche Lebensmittel werden für Kinder empfohlen?

Hierzu gehen wir kurz näher auf die Empfehlung der österreichischen Gesundheitskasse1 in Anlehnung an die uns wohl bekannte Ernährungspyramide ein. Von dieser haben wir alle zwar schon einmal gehört, aber können wir uns auch noch an die Details erinnern? Was vorab noch wichtig zu wissen ist: eine Portion ist so groß wie eine Faust des Kindes.

  • Mindestens 1,5 Liter am Tag trinken – am besten Wasser, Tees und Fruchtsäfte mit viel Wasser – Limonaden und Zuckergetränke sollten auf ein Minimum reduziert werden.
  • 5 Portionen Vitamine täglich – diese sind wichtig, um das Immunsystem zu stärken und die Lernfähigkeit zu fördern. Enthalten sind diese vor allem in Obst und Gemüse.
  • 4 Portionen Reis, Kartoffeln, Nudeln und Brot täglich – diese Mahlzeiten liefern Energie und Leistungsfähigkeit. Bei Teigwaren kommt hinzu, Vollkornprodukte mehr Vitamine und Mineralstoffe enthalten als Produkte aus Weizenmehl. Ersteres hält deshalb den Körper länger satt und aktiv, während letzteres eher müde macht.
  • Um die Zähne und Knochen zu stärken, braucht der Körper Kalzium. Dieses ist in Milchprodukten enthalten wie Milch, Joghurt, Käse und Topfen. Ein kleiner Tipp: Anstatt ein fertiges Fruchtjoghurt zu kaufen, gebt besser frische Früchte in ein Naturjoghurt und reduziert so den Zuckergehalt der Mahlzeit.
  • Fleisch, Wurst, Fisch und Eier sollten nicht zu viel verzehrt werden, hier ist Abwechslung gefragt! Statt einem Wurstbrot kann auch gerne mal ein Brot mit Aufstrich oder Marmelade mitgenommen werden.

Raus an die frische Luft!

Für die Gesundheit die körperliche Entwicklung unserer Kinder ist neben der Ernährung Bewegung und ausreichend frische Luft wichtig! Das heißt aber nicht gleich, dass man deswegen jeden Tag Berge erklimmen oder Radtouren unternehmen muss: Das Spielen, Toben, Hüpfen, Laufen, Planschen im Garten, ein erholsamer Spaziergang mit der Familie oder, sofern es gefahrenlos möglich ist, das zu Fuß in den Kindergarten oder die Schule gehen, ist für ein sich entwickelndes Kind bereits vollkommend ausreichend.

Laut einer Studie der WHO2 sind in Österreich 72% der Buben und 86% der Mädchen körperlich nicht aktiv genug. Eine Stunde Sport am Tag wäre ausreichend für die Gesundheit der Kinder, wie die WHO ebenfalls empfiehlt. Außerdem soll die Bildschirmzeit, und damit auch die im Sitzen verbrachte Zeit, begrenzt oder zumindest durch ausreichend Aktivität ausgeglichen werden. Mehr zu Tipps zur Bildschirmzeit könnt Ihr auch in unserem Blogartikel zur Mediennutzung bei Kindern lesen.

Nun kommen wir aber zum eigentlichen Thema:

Unsere 10 Tipps für heikle Kinder von Eltern und Experten:

  1. Macht Essen zu einem kleinen Familien-Ritual. Gemeinsam essen macht mehr Spaß und die Kleinen schauen sich dann einige Verhaltensweisen von den Eltern ab. Nehmt Euch hierfür auch genügend Zeit und habt Geduld mit den Kids. Baut sie bewusst in Rituale wie zum Beispiel das Aufdecken des Tisches ein.
  2. Verzichtet auf jeden Fall auf Handy, Zeitung oder Fernseher während des Essens und widmet die Zeit Eurer Familie, hört Euch gegenseitig zu und erzählt von Eurem Tag.
  3. Überlegt mit dem Kind zusammen, was es zu Essen geben könnte und berücksichtigt auch die Wünsche. Geht zusammen bewusst einkaufen und lasst sie auch gerne beim Kochen mithelfen. Kinder sind neugierig und probieren auch gerne das Selbstgekochte.
  4. Kinder sollen selbst lernen, wann sie satt sind. Vor allem Kleinkinder können dies häufig noch nicht abschätzen und sind somit auf die Hilfe der Eltern angewiesen.
  5. Essen soll weder eine Belohnung noch eine Bestrafung für Kinder sein, sonst bekommen die Kinder noch einen falschen Bezug zum Essen.
  6. Euer Kind mag kein Obst? Je nach dem was Euer Kind gerne mag, könnte hier zum Beispiel Obst untergemischt werden, zum Beispiel Süßspeisen mit kleinen Obststücken, Obst mit Joghurt oder Buttermilch, Obstmus/-kompott, frisch gepresste Säfte oder Smoothies.
  7. Gemüse kann mit leckeren Dips die Eure Kleinen mögen zubereitet werden oder auch in kleinen Stücken gegessen werden. Eine Gemüsecremesuppe oder ein anderes Essen, wo das Gemüse klein gerieben wird, sind auch wunderbare Möglichkeiten. Vielleicht mag Euer Kind das Gemüse auch lieber roh statt gekocht oder umgekehrt? Findet es heraus!
  8. Süßigkeiten nicht verbieten, aber in Maßen genießen lassen. Beispielweise klare Regeln definieren, wie nur eine Süßigkeit am Tag. Süßes sollte auch nicht zur Jause mitgegeben werden oder vor dem Essen verzehrt werden, da sonst kein Platz mehr im Magen für die wichtigen Nährstoffe ist.
  9. Zwingt Euer Kind zu nichts und übt auch keinen zu großen Druck auf die Kleinen aus. Lasst sie Stück für Stück probieren und neue Dinge von selbst entdecken. Zu viel Druck verbindet dann oft auch ein negatives Gefühl mit dem Essen und bewirkt wieder genau das Gegenteil von dem, was wir wollen.
  10. Kinder nehmen sich auch gerne die Eltern als Beispiel und lernen von ihrem Essverhalten, seid also hierbei auch gute Vorbilder.

Ihr habt Sorgen, dass Euer Kind aufgrund der falschen oder zu einseitigen Ernährung oder zu wenigen Nährung untergewichtig oder unterernährt ist? Lasst Euch von Eurem Hausarzt beraten und die Werte der Kinder überprüfen. Eine ungesunde Ernährung heißt nicht automatisch, dass es dem Kind nicht gut geht. Eine Langzeitstudie der Universität Standford hat ergeben, dass sich Kinder oft selbst genau die Nährstoffe holen, die sie brauchen. Viele Kinder wiesen, trotz weniger bzw. anderer Ernährung durch ihre Mäkeligkeit keine Mangelerscheinungen auf.

Abschließend zu erwähnen ist noch, dass man sich in das Ernährungsthema mit Kindern nicht zu sehr auf die gegebenen Richtwerte versteifen soll. Die oben genannten Punkte sind nur Empfehlungen, keine Pflichten. Letztendlich hat jedes Kind unterschiedliche Bedürfnisse und isst unterschiedlich viel, also gibt es auch hier keine genauen Zahlen. Auch sollte das Essverhalten der Kinder nicht mit dem der Erwachsenen verglichen werden, für Kinder ist es ratsam, öfter in kleineren Portionen zu essen, nicht wie die Erwachsenen nur 3 Mahlzeiten am Tag.

Wir hoffen, dass wir Euch und Euren kleinen Schlemmermäulchen mit diesen Tipps etwas weiterhelfen und ein bisschen mehr Klarheit zum Thema schaffen konnten. Erzählt uns gerne von Euren Erlebnissen oder Tipps, damit wir Eltern voneinander lernen können!

In dem Sinne, auf in die Testphase und lasst es Euch schmecken!

Euer Familienparadies Sporthotel Achensee

 

1 Österreichische Gesundheitskasse (o.A): Empfehlungen für Kinder. URL: https://www.gesundheitskasse.at/cdscontent/load?contentid=10008.688434&version=1576504594 [14. August 2022].
2 Kurier (22.11.2019): WHO-Studie: Jugendliche sind Bewegungsmuffel. URL: https://kurier.at/gesund/who-studie-jugendliche-bewegen-sich-zu-wenig/400682642 [14. August 2022].